Veranstaltung

Einführung in die feministische Psychoanalyse – 13.03.25 um 19:30 Uhr im Veto (Magdeburger Allee 180, Erfurt)

Das Geschlechterverhältnis ist eingebettet in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang. Die kapitalistische Gesellschaftsformation ist hierfür ebenso zu nennen wie auch andere Unterdrückungsverhältnisse z.B. Rassismus oder Antisemitismus. Diese Zusammenhänge zu untersuchen ist ein großer Teil linker Theoriebildung. Was dabei teilweise zu kurz kommt ist die Frage danach, wie das Geschlechterverhältnis überhaupt ins Individuum kommt: Wie entstehen überhaupt Heterosexualität und Geschlecht, wenn man davon ausgeht, dass diese keine biologischen Determinationen sind?

Eine mögliche theoretische Tradition auf die man sich zur Beantwortung dieser Frage stützen kann, ist die Psychoanalyse. Die Psychoanalyse scheint zwar seit der zweiten Frauenbewegung etwas aus der Mode gekommen zu sein und ist wie in vielen Bereichen der linken Theoriebildung poststrukturalistischen und postmodernen Ansätzen gewichen, aber hat nach wie vor nicht an Aktualität verloren. Der Zusammenhang psychischer Prozesse mit der Ausbildung einer Geschlechtsidentität bleibt unausweichlich.

Im Vortrag „Einführung in die feministische Psychoanalyse“ wollen wir euch Grundkonzepte der Psychoanalyse nach Freud vorstellen und deren Potentiale für eine feministische Analyse des Geschlechterverhältnisses aufzeigen. Der Vortag thematisiert einerseits die grundlegenden Kategorien Freuds zur Ausbildung von Heterosexualität und Geschlecht, als andererseits auch die von Feministinnen geübte Kritik an diesen. In einem kurzen historischen Überblick werden die unterschiedlichen Ansätze zur Weiterentwicklungen und Modifikationen einer psychoanalytischen Geschlechtertheorie dargestellt. Für unsere Veranstaltung braucht ihr keinerlei Vorwissen. Gleichzeitig freuen wir uns auch, wenn einige Psychoanalyse-Kenner_innen zur Diskussion kommen wollen. Ihr seid alle herzlich eingeladen, wir freuen uns auf euch!